Deutsches Shoppingcenter-Forum 2019

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Neben den vielen (mal wieder erneut) sehr wichtigen Themen, welche die Branche umtreibt, habe ich mich (womit auch sonst) mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt. Der Veranstaltung ist es gelungen, einen sehr schönen roten Faden zu spannen.

So wurde über das anschaulich dargestellte Thema Big Data das Thema über die Möglichkeit der Erfassung am POS dargestellt.

Prof. Karl Schmedders,
PhD, IMD Lausanne und Universität Zürich

Keynote: Big Data – Hype vs. Disruption

Erläuterte den Teilnehmern sehr ausführlich und zudem anschaulich das Thema BIG DATA.

Zunächst hat jeder eine andere Vorstellung über den Begriff BIG DATA, letztlich weiß keiner so genau, was damit exakt gemeint ist, da jeder an daten denkt…doch an welche Daten?

Datenerhebung durch Umfragen sind häufig nicht stimmig, siehe Wahlergebnis Donald Trump, hier wurde seine Niederlage oft prognostiziert, das Ergebnis wurde jedoch nicht vorhergesagt.

Umfragen stimmen oft nicht mit der realen Meinung überein, daher sind soziale Medien in diesen Punkten kritisch zu betrachten. Daten aus Umfragen sind daher häufig nicht verwertbar, da Menschen Ihre Meinung ändern oder auch ganz einfach Lügen.

Als Beispiel wird die Beschreibung von Ehemännern herangezogen (Quelle Everybody Lies, Seth Stephens-Davidowitz

Social Media Posts          Google Search

The best                              gay

My best friend                  a jerk

Amazing                              amazing

The greatest                      annoying

….                                           ….

Daher kann geschlussfolgert werden, dass „Digitale Wahrheiten“ in Suchanfragen oder den Verweilzeiten auf Websites, sowie Klicks auf weiterführende Links zu finden sind, wohingegen „Digitale Lügen“ sich auf LIKES und Beiträgen in den Sozialen Medien oder Profilen auf Dating Websiten verbreitet anzutreffen sind.

Somit verfügen Alibaba, Amazon, Netflix und Google über entsprechende Daten, welche verwendbar sind, da diese verhaltensbasiert generiert wurden, durch:

-Suchanfragen

-Konsum von Inhalten

-Transaktionsdaten

-….

Generierung von „Digitalen Wahrheiten“:

Daten sammeln:

. Variety:
Hohe Datenvielfalt von Datenquellen, oder Datenformaten (Text, Bilder, Sprachaufzeichnung..)

. Veracity
Wahrhaftigkeit von Daten

Diese Daten sind daher repräsentativ, wenn Geschmack und Bedarf beständig sind. Zudem werden Daten ständig neu generiert und direkt in REALTIME analysiert durch:

  • Data Science
  • Maschinelles lernen (MI)
  • Künstliche Intelligenz (KI)

Nicht nur Online sind Daten erhebbar, sondern auch Offline:

Z.B. will ZALANDO über ZALON Frequenzen über AFC-Algorithmen generieren, HUGO BOSS setzt bei der Datengewinnung auf ONE IOTA.

Im Forum Digitalisierung stellten sich 5 Firmen vor, welche sich mit dem Thema Digitalisierung am POS (also dem stationären Handel) beschäftigen und somit ein Gleichgewicht zu dem Online-Handel herstellen möchten.

Marc Selicke- Brick Spaces

Stellte das Produkt des PopUp Stores in den Vordergrund, da diese variabel in Mietdauer Größe, Anlass und dem Standort sind. Das Unternehmen unterstützt bei der Findung und Gestaltung dieser Flächen.

Michael Wendt- LocaFox

Erläuterte den „mobilen Handel“. Der Kunde generiert über Suchanfrage einen Produktwunsch und landet bei einem Anbieter eines Produktes. Weiterhin erhält der Kunde künftig auch Informationen, an welchem Standort (Store in seiner Nähe) das Produkt begutachtet und direkt erworben werden kann.

Dr. Johannes Tröger- Ameria AG

Stellte eine App vor, die zu Leadgenerierung an hoch frequentierten Standorten führt. Der Kunde informiert sich z.B. im Showroom über Merkmale eine ausgestellten Produktes, diese Daten können entsprechend ausgewertet werden.

Alexandra Garr- Square Metrics GmbH

Stellte eine Center App vor, die Infos darüber liefert, wie der Kunde sich im Einkaufszentrum, der Mall verhält. Diese Informationen kann der stationäre Händler z.B. für eine personalisierte Ansprache oder der Flächenoptimierung nutzen.

Jan Rettel- Locarta GmbH

Ermöglicht durch Location Analyse die Messbarkeit der realen Welt. Dazu liefert das Smartphone die Passantenfrequenz (Wie viele Besucher welche Besucher, Verhalten der Besucher, Lokalität der Besucher).