Die Hybride Konferenz des GCSC 2020

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Endlich wieder Veranstaltung, endlich wieder Netzwerken, endlich wieder mit Menschen aus dem Handel zusammenkommen. Der GCSC macht es möglich–dafür VIELEN DANK-

Die Veranstaltung wurde als hybride Konferenz designt und fand gleichzeitig an 3 Standorten (Berlin, Düsseldorf, Hamburg) statt. Diese wurde als Life-Stream im Internet übertragen und so auch Menschen zugänglich gemacht, welche nicht persönlich teilnehmen konnten -oder wollten?-

Topp organisiert, alles funktionierte hervorragend, die Technik spielte mit, und die Vortragenden waren mit spürbarer Freude am Werk — so ist also eine Konferenz zu Corona Zeiten—- dann mal weiter so.

Der Tenor dieser Konferenz war: Das Positive aus dieser Pandemie-Zeit mitnehmen und die daraus entstandenen Innovationen zu festigen und zu erweitern.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Judith Rakers,
in Düsseldorf wurde die Konferenz durch die Vorstandsvorsitzende des GCSC , Christine Hager, eröffnet 

Die Eröffnung durch den Vorstand des GCSC hatte folgende Kernbotschaft:
Wir befinden uns in einem Kreisverkehr des Lebens, neue Kreuzungen, neue Ampeln. Daher muss die Frage gestellt werden, wo müssen wir abbiegen wo fahren wir gerade aus ?
Echte Menschen waren in der Pandemie-Zeit nicht begünstigt,  Amazon dagegen ist für die Pandemie gebaut.
Der Staat investiert in Firmen wie Lufthansa oder TUI und in die Medizin, somit ist der Staat so stark in der Wirtschaft aktiv, wie noch nie.

Key Note Gabor Steingart, Media Pioneer

Die Pandemie hat dazu geführt, dass viele sich Sorgen um die Zukunft machen.

Trotz Pandemie: Gründe für die Zuversicht:

Die Demokratie ist zurück
Am Anfang der Pandemie gab es keine Opposition, da sich alle Parteien einig waren. Das war für diese Zeit auch gut, aber echte Wahrheiten gibt es nur zu zweit, daher ist eine Opposition wichtig.

Diese kommt jetzt wieder, die Demokratie ist zurück, die Menschen haben gemerkt, dass die verordnete Einsamkeit nicht zufriedenstellend ist, das Zusammenleben und das Zusammen Erleben hat gefehlt.

Der Mensch ist der Verbündete
Das Bedürfnis, anderen Nahe zu sein, dieses natürliche „Verbinden“ ist wertvoll.
Daher muss auch der Kerngedanke des Geschäftes neu gedacht werden.

Wo liegt der neu gedachte Kern des Geschäftes eins Shoppings Centers?

Gerade Shopping Places bieten die Möglichkeit der Verbindung. Somit ist der Kern eins Shoppings Centers, neben dem Verkauf auch Inspiration, Kultur und Erlebnisse zu bieten.
Die Jugend trifft sich beispielsweise vielerorts, um sich zu treffen und nicht um zu shoppen, dass passiert dann nebenbei.

Bedrohung als Chance
Phasen der Veränderung (nicht nur bedingt durch die Pandemie):

Erst ANGST
darauf folgt ABLEHNUNG
dann kommt die ADAPTION

Die ersten beiden Phasen einfach überspringen. Wie die MACHER dieser Konferenz, einfach andere Möglichkeiten schaffen, diese Hybride Konferenz an 3 Standorten ist etwas Neues und wurde aus etwas Bedrohlichem, wie dieser Pandemie erschaffen.

Die Bedrohung dieser Pandemie wurde für viele Menschen der Antreiber für Innovation.

Politischer sein
Die Regierung balanciert derzeit hinsichtlich Investitionen zwischen Medizin und Wirtschaft. Der Staat mischt sich durch diese Maßnahme stark in die Wirtschaft ein, dessen Rolle wird daher immer größer.

Meinung 1:         Das ist schlecht, da dadurch unter anderem die Inflation steigt

Meinung 2:         Die Möglichkeit sehen, mit dem Staat ins Geschäft zu kommen.

Die Menschen sind aufgrund von Einschränkungen teilweise einsam geworden. Ein Shopping-Center als Beitrag für das Zusammenkommen sehen. „Business to Society“. Ein Shopping Center ist eine Bereicherung die Stadt, nicht nur als Center verstehen, sondern vielmehr als Marktplatz wo sich der Mensch wieder treffen kann. Center schaffen Gemeinschaft, welches durch Politik unterstützt werden sollte, daher sind Shopping Places strategie- und Zukunftsfähig

Fazit: Am Ende wird alles GUT, sonst ist es nicht das Ende.

Interview Alexander Otto, ECE

Die Maskenpflicht ist eine Bremse im Shopping Verhalten. Das Bummeln macht wenig spaß. Die Gräben zwischen Vermietern und Mietern wurden teilweise wieder geschlossen. Die Parteien nähern sich wieder an, da hat der GSC einen großen Beitrag geleistet.

Die Flexibilität im Handel wird wichtiger. Das bedeutet, weniger Entscheidungsebenen und weniger Schnittstellen, hier hat sich beim ECE einiges getan.

Die Zukunft der Handelsimmobilien bedeutet, dass eine Anpassung an der jeweiligen Zeit notwendig ist. Beispielsweise ist derzeit gutes Entertainment von Bedeutung, ebenso die „Treffpunkt“ Funktion. Hier gilt es, den Fokus zu erhöhen. Gute Lagen haben immer Zukunft, daher wird in das Bestehende investiert und neues zunächst zurückgestellt.

Interessant sind zudem Themen wie Logistik und Hotellerie.

Ralf Koschny, bulwiengesa

Fakten Handel & Center-Check

 

Das Grummeln im Handel wird bestimmt durch:

  • Die weltweite COVID-19-Pandemie

                         Verlierer sind

      • Bekleidung (-29 %)
      • Schuhe/Lederwaren (-25%)
      • Uhren/Schmuck (-24 %)
      • Buchhandel (-18 %)
      • Back / Süßwaren (-16 %)
      • Unterhaltungselektronik (-13,5 %)

 

                          Gewinner sind:

      • Versand/Online (+16 %)
      • DIY (+14 %)
      • Nahrung (+7 %)
  • Demographische Entwicklung
  • Urbanisierung
  • Home-Office, Rückkehr auf das Land
  • Klima
  • Nachhaltigkeit
  • Digitalisierung und die Online Dominanz

Beispiele für Insolvenzen im Stationären Handel:

  • Esprit    (50 Ladenschließungen)
  • Galeria Karstadt/Kaufhof (62 Filialschließungen
  • Runners Point   (74 Filialschließungen)

Ausblick:

Die Pandemie begünstigt den Strukturwandel, wie Digitalisierung und Steigerung der Nachfrage wohnortnaher Angebote, sowie den Wandel von Großflächen in Mixed-Used-Immobilien.

Multichannel wird künftig noch wichtiger. Die Situation im stationären Handel vs Online ist derzeit gleichzusetzen, wie in einem Spiel gegen Bayern München. Ein Sieg ist nicht drin, aber ein Unentschieden sollte möglich sein.

 

Interview mit:

Thomas Jensen, W:O:A

Wacken als erstes Digitales Festival war eine MIX REALITY VERANSTALTUNG. Ziel war es, ein Digitales Gemeinschaftsgefühl zu erschaffen.

So wurden viele unterschiedliche Kanäle genutzt und verbunden:

  • Sozial Media
  • Online Konferenz
  • Video Übertragungen

Doch ist das persönliche Wacken nicht ersetzbar. Gemeinsam schwitzen, gemeinsam durch den Schlamm robben und gemeinsame Nähe geht nur ohne Einschränkung und nicht mit 1,5 Meter Abstand.

Digital kann und ist daher nur ein Ersatz. Denn selbst wenn man sich nicht kennt, kennt man sich, durch die Verbindung eines gemeinsamen Lebensgefühls. Dieses ist nicht Digital übertragbar.

Die Lösung kommt nicht aus der Buchhaltung.

Gastro & Food Talk

Dr. Angelus Bernreuther…………(Kaufland)
Stephan Koof ………………………..(REWE)
Kerstin Rapp-Schwan…………….(Schwan-Restaurants)
Cornelia Poletto…………………….(Restaurant „Cornelia Poletto“, Poletto Alimentari GmbH)

Moderation:                                     Judith Rakers

Nahversorgung künftig als Frequenzanker.

Belastung der Mitarbeiter während der Pandemie war hoch, was auch dem Kampf ums Klopapier geschuldet war. Die Zusammenarbeit in Bezug auf Hygiene und Sicherheit mit den Centern war gut.

LEH sieht die Gastro nicht als Konkurrenz, vielmehr die Lieferdienste, dieses gilt es zu beachten, auch durch Schaffung neuer Konzepte, gerade in Vorstadtlagen. Home-Office und mobiles Arbeiten beflügelt den LEH.

In der Gastro ist Phantasie gefragt, wie Essenservice, oder Pappkameraden auf leeren Stühlen anstatt Absperrbänder. Dieses wurde gut aufgenommen und hat auch dafür gesorgt, dass der Messebau wieder Aufträge hatte, welche diese Pappkameraden produzierten.

Auch Aktionen um Aufmerksamkeit zu schaffen, gehören zu den Möglichkeiten, wie die Protestaktion „Leere Stühle“. Um die existenziell bedrohliche Situation für das Gastgewerbe zu veranschaulichen, hatten tausende Gastronomen aus der gesamten Republik leere Stühle an prominenten Plätzen positioniert.

Christoph Werner (DM) im Gespräch mit Judith Rakers

Der Bedarf an Gütern, wie das Klopapier, hat sich auch deshalb erhöht, weil die Menschen zuhause bleiben mussten und nicht wussten, wie lange diese Situation anhalten wird.

Die Situation hat sich wieder normalisiert, der Fachmarkt läuft gut und stabil, die Geschäfte an Bahnhöfen ist noch nicht absehbar, da der ÖPNV nicht wie früher, frequentiert wird. Thema Home-Office.

Der Einzelhandel hat sich schon immer verändert, aber es wird den EZH auch künftig immer geben.

Eine florierende Innenstadt benötigt:

  1. Einen guten EZH- Besatz (unterschiedliche Geschäfte)
  2. Gastronomie zum verweilen
  3. Mobilität, auch durch gute Nachverkehrsversorgung

Wenn im EZH nun wie prognostiziert, 50.000 Geschäfte sterben, ist der Punkt 1 zu überprüfen und Maßnahmen sind notwendig. Denn eine „Uniformierung“ der Innenstädte ist nicht gut, diese muss bunt und vielfältig sein.

Für DM ist es wichtig, nicht viele, sondern die richtigen Geschäfte, die Nähe zum Kunden, die Bedarfsdeckungsrate. Daher dort sein, wo der Kunde einkaufen will. Das zieht die Randbezirke mit ein.

Die Maskenpflicht in Deutschland ist reine Symbolpolitik, da der EZH nicht als Überträger von Infektionen gelten kann, z.B. weil die Kassenbereiche eingehaust sind.

Die Corona-Pandemie sollte (wenn diese beendet ist) als Ausgangspunkt betrachtet werden, nicht als Endpunkt. Wenn wir in Zukunft nach der Pandemie zurückblicken, sollte die Innovationskraft betrachtet werden, das bunte und nicht das dunkle.

Keynote: „Geheimwaffe Mindset“
Insa Klasing, TheNextWe

 

Berichtete von Ihrer Corona-Erkrankung und die daraus gewonnenen Erkenntnisse.

Das Mindset wandeln als Geheimwaffe: SHIT WETTER HAPPENS!

Man weiß nicht was kommt und welche Auswirkungen sich aus einer Situation ergeben. Wird es schlechter, bevor es besser wird?

Angst und somit eine Defizitorientierung ist ein schlechter Berater. Wir benötigen Weit- und Zuversicht.

Gefühle sind die Folge der eigenen Betrachtung, nicht die Folge der Umstände.
Umstände positiv bewerten, daraus folgern positive Gefühle, diese haben Auswirkung auf das Verhalten.

Dieser Mindsetwandel bedeutet: Nicht sagen, ich werde es schon schaffen oder es wird schon alles gut werden.

Wichtig ist das Akzeptieren der Umstände und die Aufmerksamkeit auf die Heilung lenken. Hier gilt es herauszufinden, was sind Fakten, was ist Bewertung.

Anschließend die Bewertung hinterfragen und Beweise sammeln.

Das funktioniert wie eine Art „Türsteher am Kopf“

Was und welche Infos lasse ich rein, welche nicht. Negatives bleibt draußen.
Auch ist das Führen eines 3 gute Dinge Tagebuches ein wirksames Mittel: Jeden Tag 3 gute Dinge aufschreiben und sich so dazu auf das Positive fokussieren.

Erfolge feiern, wir erleben derzeit eine große Innovation in der Gesellschaft ebenso die Rückkehr des Zusammenhaltes. Diese Impulse sind ein Katalysator.

Zum Schluß:

2 Sätze haben mich besonders bewegt:

Am Ende wird alles Gut, sonst ist es nicht das Ende…..KLASSE…dem schließe ich mich an

Die Lösung kommt nicht aus der Buchhaltung…..Daran sollten gerade in dieser Zeit viele Unternehmenslenker denken.

War ne klasse Sache, freue mich schon auf die kommende (Hybride?) Konferenz…