EHI Retail Design Days 2023

Krise…KI…Entwicklung..Der Handel ist und bleibt in Bewegung

1 Standort 2 Räume 1 Tagung….

Die EHI Retail Design Konferenz wurde in diesem Jahr in den Räumen des EHI in Köln durchgeführt.

Das Angebot an Vorträgen war erneut sehr vielfältig die Vorträge (welche ich besuchen durfte) waren absolut interessant und brachten mal wieder schöne Erkenntnisse. Vor allem das Thema KI und das Thema Stadtentwicklung standen auf meiner „zubesuchentodoliste“

Unstete Zeiten – Auswirkungen aktueller Ereignisse auf den deutschen Einzelhandel

Michael Schwaer, GfK Consumer Panels & Services)

Aktuell hat sich der Einzelhandel viel in Richtung „InHome-Konsum“ verschoben. Die Mengen sind Rückläufig, der Preisanstieg hat sich abgeflacht.

Das Konsumklima bewegt sich weiterhin im Auf und Ab auf niedrigem Niveau

Die eigene Wirtschaftliche Tendenz: Wir kommen im Großen und Ganzen zurecht, so 42% der Verbraucher.

Diese Krise ist jedoch auch bei den oberen Einkommensschichten angekommen, die Reallöhne sinken.

Möglichkeiten der Reaktion:

  • Verzicht
  • Einkaufstättenwechsel
  • Kattegoriewechsel (Die Handelsmarken gewinnen gegenüber der Marken, Promotionen werden wieder mehr beachtet.)

Knappere Budgets fließen neben FMCG in diverse Lebensbereiche

Die Ausgabenentwicklung pro Käufer-Haushalt:

BEKLEIDUNG +21%
UNTERHALTUNG +8%
REISEN/MOBILITÄT +104%
GASTRO/VERZEHR +23%

Waren während der Pandemie noch die Vollsortimenter die Gewinner, sind es derzeit die Discounter.

Die Nonfood-Filialisten leiden noch immer unter Pandemie-Folgen:, daher liegen die

Besucherzahlen auch jetzt noch weit hinter Vor-Corona-Niveau, kann jedoch die Verluste der ersten beiden Corona Jahren kompensieren.

2019: 140,8 MRD, davon Online: 49,4 MRD

2020: 131,4 MRD, davon Online: 61,8 MRD

2021: 1225, MRD, davon Online: 73,2 MRD

2022: 140,7 MRD, Davon Online: 62,7 MRD

Wertewandel

Daher gewinnt der Stationäre Handel wieder zurück.

Eine Auswirkung: Nachholbedarf & die wiederentdeckte Lust auf Feiern/Reisen/Ausgehen/(Re)präsentieren

Fazit: Aus jeder Krise nehmen wir etwas mit…2020 war es Nachhaltigkeit, 2022 Preis-Pragmatismus, Krisen verändern Anforderungen und das Verhalten der Verbraucher

Transformation beginnt mit dem Verständnis der Identität – zukunftsorientierte Strategien und Konzepte für den regionalen Einzelhandel

Milan Bucalo, Geschäftsführer WASGAU

Wasgau besteht seit 1925, Ursprung als Kolonialwarenhändler, ist ein regionaler Anbieter.

Milan Bucalo Berichtet über die Modernisierung des Ladenbaus

Identität bildet sich durch 4 Säulen:

  • Eigene Metzgerei
  • Eigene Bäckerei
  • Der „Weinkeller“
  • Der „Gemüsegarten“

Jeder Bereich hat im Markt seine „eigene Farbe“

Die einzelnen Marken sollen „Präsenter sein“ ohne die 4 Säulen zu beeinträchtigen jedoch mit dem bestimmten „Look & Feel“

Grundlage des Umbaus: Die Marktdurchflutung des Kunden, wie läuft dieser, wo passiert was?

Design Elemente:     
Bilder von Lollis an der Decke im Süßwarenbereich

Regalierung:   
Regale als „Leuchttürme“, mit Bildelementen

Kundenlauf:

Früher:
Längsregalierung, Charakter mehr das Labyrinth

Heute:
Querregalierung, dadurch Schaffung von Themenwelten, klare Trennung der Bereiche, wie zum Beispiel:

  • Bereich Frühstück und Backen,

oder

  • Bereich Alles zum Kochen

Herausstellung der Regionalität, auch durch klares Aufzeigen an den Produkten der jeweiligen Partner (6.500 Produkte, 500 Betriebe, max. 120 km im Umkreis der Zentrale)

Da steht jemand, der aus Visionen Tatsachen schafft, und schließlich wurde auch noch das Wasgau Einrichtungskonzept erstellt.

PANEL: Tradierte Retail-Messgrößen scheinen überholt. Ist Künstliche Intelligenz der Schlüssel, um diese endlich aufzubrechen?

Lisa Hildebrand, diconium, Kuratorin der Refraiming Retail Community
Karl Sponholz, Gründer XPAI
Oliver Lange, Head of H&M Beyond
Thomas Ganter, Geschäftsführer von L&T in Osnabrück

Erfahrungen und Erwartungen der KI im Retail

Lisa Hildbrand moderiert den lebhaften und sehr informativen Talk

(KS) In 10 , max. 20 Jahren geht kaum noch ein Mensch in den Store, sondern Waren werden durch Drohnen geliefert

(OL) Alles geht von Offline zu Online, weil ich dadurch als Kunde viel Freier bin, ich kann einkaufen wann ich will, daher kommt zu diesem Zweck kaum noch jemand in die Stadt.

Was ist also der Purpose von Physical Stores in 10 – 20 Jahren?

Der Store gibt künftig lediglich einen Impuls für die jeweilige Marke…ich begegne mich künftig mit Menschen und den Marken um die Sinne anzusprechen, hier liegt die Chance.

(TG) Der Mensch ist bequem, daher bietet Offline Vorteile. Es wird jedoch immer ein Gegenpool geben. Der Mensch will beim Bummeln keine Tüte mehr in den Händen halten, wenn dieser Unterhalten wird, hier muss der stationäre Handel reagieren.

(KS) Der Anteil an transaktualen VK-Prozessen wird sinken, der Anteil Entertainment wird jedoch steigen.

(TG) Früher waren die Sortimente entscheidend, künftig wird mehr die Bildung von Communitys entscheidend sein, um den Kunden abzuholen.

(OL) Waiting Tiem ist hier wichtig, keine Warteschlange an Kasse oder an der Umkleidekabine. Nicht mehr 3 Minuten laufen müssen, bis ich als Kunde meine Ware finde, sondern einfach KLicken…à Customer Behavior ändert sich.

Diese Probleme müssen gelöst werden, die Ware zum Beispiel nicht anprobieren müssen, sondern einfach durch Technik lösen…

KI kann mir um Beispiel eine Unterstützung bieten, dass ich nicht das 10te schwarze T-Shirt kaufe. Also mehr Bewusstsein auch für Nachhaltigkeit schaffen, weniger Impulskäufe.

(KS) KI kann heute schon ermitteln, wer ist im Store, also zum Beispiel welche Demografische Gruppen (Geschlecht, Alter…), dafür dann spezifische Lichtsteuerung, welche Spots auf den Screens….

(TG) Die Menschen haben derzeit Angst vor dem was durch KI kommt…die KI soll bei der täglichen Arbeit unterstützen.

Die KI kann die Wetterdaten berücksichtigen und hier gemäß diverse Steuerungen im Store automatisch beeinflussen, durch KI basierte Mess- und Regeltechnik.

Die KI kann auch in die Schaufenstergestaltung Einfluss nehmen, durch Generierung von Texten.
Oder das Dynamik Pricing. Preise werden durch das Konsumverhalten des Kunden aktuell beeinflusst, bis auf die Farbe eines Artikels.

(OL) Die KI kann auch einen   Beitrag leisten, bei dem Design von Kleidung, anhand von aktuellen Abverkaufs-Daten. Hier muss natürlich die „DNA einer marke berücksichtigt werden, daher ist die „Humankünstliche Intelligenz wichtig.

Der Inhalt dieses Talks wurde handschriftlich erfasst und anhand der Notizen abgebildet. Daher handelt es sich nicht um den O-Ton der Gesprächsteilnehmer. Zudem wurde der Talk „inhaltlich“ abgebildet, jedoch nicht vollständig.

-Thomas Frey-

PANEL: Die dringend notwendige „Transformation der Innenstadt“ ist in aller Munde…

Ariana Breuer, Geschäftsführerin, Die Stadtretter, Gesellschafterin , Leerstandslotzen/LLASM Technology
Annegred Angerhausen-Reuter, Pressesprecherin, Krefeld Business, Sprecherin der Taskforce zur Transformation Krefelder Einzelhandelsgroßimmobilien
Caroline Magiera, Geschäftsführende Gesellschafterin Goldstein-Gruppe
Stefan Rauchfuss, Gründer und CEO Goldstein-Gruppe

Wie funktioniert das gemeinsame Wirken bei der Quartiers- Stadtentwicklung?!

Ina Biermann-Tannenburger moderiert einen informativen Austausch

(SR) Stellt das Projekt Quartier Anglicus in Krefeld vor, Revitalisierung und Verdichtung auf einem denkmalgeschützten Kasernengelände.
Konzeptionierung und Umsetzung eines neuen Quartiers mit hybrider Nutzung – Wohnen und Arbeiten – sowie urbanem Lebensraum mit öffentlichen Einrichtungen, mit insgesamt 16 Baufeldern

Quartier heißt, einen Ort der Begegnung schaffen, zum Beispiel auch durch die Integration von Ausbildungswohnen.

(AAR) Vernetzen ist in der Stadtentwicklung wichtig und gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Das Baudezernat und das Stadtmarketing arbeiten in Krefeld eng zusammen. Die Kommunen wurden oft spät eingebunden, weil es sich bei Stores um private Flächen handelt.

(AB) Die Leerstandslotzen, also Tinder für Stores, welche Leerstehen, bietet hier eine Plattform zum Informieren. Ziel ist es dabei, leerstehende Ladenlokale in den Innenstädten wieder in lebendige und belebte Orte zu verwandeln.
Hierfür wurde eine digitale Plattform entwickelt, die leerstehende Ladenlokale und passende Nachnutzungskonzepte für Innenstädte und Zentren mithilfe eines intelligenten Matching-Algorithmus automatisiert zusammenbringt.

(AAR) Die Stadt Krefeld muss bei Phase 0 mit eingebunden werden, so wird aus Wirtschaftsförderung eine Wirtschaftsentwicklung, durch die Verbindung potentieller Investoren mit entsprechenden Projekten.

Es wurde eine Team Challenge für junge Menschen ins Leben gerufen: „Wie muss eine Stadt mittlerer Größe für dich aussehen, zum Leben und zum Arbeiten?“

Blickwinkel: Wie funktioniert eine Stadt aus verschiedenen Perspektiven.

Diese Antworten werden am 25.9. ausgewertet.

Ziel der Stadtentwicklung, auch Fachkräfte auf eine Region aufmerksam zum machen.

(CM) Quartiere entwickeln bedeutet nicht, die Kannibalisierung, sondern das Ziel ist es, eine Symbiose mit Innenstadt und Quartier zu schaffen.  Wichtig sei es, hier „Makro“ zu denken, die wichtigen Akteure frühzeitig mit einzubinden, wie Händler, Gewerbe, oder auch die Marken.

Mehrwert ist, wenn die Stadt „sexy“ ist.

(SR) Das Zusammenspiel aller Beteiligten muss dabei stimmig sein, also eine gemeinschaftliche Entwicklung.

(CM) Da spielt nicht „nur“ die „BWL-Fraktion“ eine Rolle, sondern das Erlebnis, das soziale muss dabei berücksichtigt werden, quasi eine Scharnierfunktion zwischen der Bevölkerung und der Wirtschaft schaffen.

(SR) Hier müssen alle mit ins Boot: Geldgeber, Banken und Vermieter. Frühzeitig in den Dialog treten. Ein Beteiligungsprozess bezieht alle ein, die Stadtverwaltung, Behörden, Kommunen, Wirtschaftsförderung, Einzelhandel, Immobilieneigentümer, Investoren und auch Bürgerinitiativen

(AAR) Dann profitiert auch der Mittelstand, wenn es gelingt dass wieder Menschen angezogen werden.

Der Inhalt dieses Talks wurde handschriftlich erfasst und anhand der Notizen abgebildet. Daher handelt es sich nicht um den O-Ton der Gesprächsteilnehmer. Zudem wurde der Talk „inhaltlich“ abgebildet, jedoch nicht vollständig.

-Thomas Frey-

Durch das Programm führten wie gewohnt:

Claudia Horbert
Leiterin Forschungsbereich Ladenplanung + Einrichtung

Ulrich Spaan
Mitglied der Geschäftsleitung

mal wieder TOPP und mit Hingabe und mit Freude..auch wie gewohnt!!

Ich freue mich schon auf 24 ——————————–>