Wir kennen die Probleme. Und arbeiten an den Lösungen.

INNOVATION WACHSTUM ZUKUNFT
Am 14.12.2016 durfte ich mit einer Delegation des GCSC nach Berlin fahren, um gemeinsam mit vielen anderen Menschen aus den Sektoren Handel, Logistik und Ladenbau einen Tag mit Abgeordneten der CDU/CSU Fraktion verbringen.

Präsent waren unter anderem:

  • Volker Kauder MdB
    Vorsitzender der CDU/CSU- Fraktion im Deutschen Bundestag
  • Dr. Joachim Pfeiffer MdB
    Vorsitzender der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Energie der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
  • Günther Oettinger
    EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Mitglied der Europäischen Kommission
  • Josef Sanktjohanser
    Präsident des Handelsverbandes Deutschland – HDE e.v.
  • Günther Althaus
    Vorstandsvorsitzender, ANWR Group eG, Präsident des Mittelstandsverband – ZGV e.V.
  • Andreas Mundt
    Präsident des Bundeskartellamtes
  • Hansjörg Durz MdB
    Berichterstatter für Digitale Wirtschaft der CDU/CSU-Fraktion im Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages
  • Prof. Dr. Jörg Funder
    Geschäftsführender Direktor des Instituts für Internationales Handels- und Distributionsmanagement an der Hochschule Worms
  • Franz-Reinhard Habbel
    Beigeordneter und precher, Deutscher Städte- und Gemeindeverbund Arndt Brockmann, Mitglied des Vorstands von Esprit
  • Martin Groß-Albenhausen
    Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevH)
  • Christine Hager
    Geschäftsführerin der retail GmbH, Mitglied des Vorstands des Vereins German Council of Shopping Centers e.v.
  • Jan Metzler
    MdB Berichterstatter für Einzelhandel der CDU/CSU-Fraktion im Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages
  • Dr. Matthias Heider MdB
    Berichterstatter für Wettbewerbsrecht der CDU/CSU-Fraktion im Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages

Daten sind der Rohstoff von morgen. Entsprechend kostbar sind menschliche Ressourcen, die ihn ausschöpfen.

Die Arbeitsgruppe Wirtschaft & Energie der CDU/CSU beschäftigt sich seit 5 Jahren mit dem Thema Digitalisierung. Die EU arbeitet an einem digitalen Binnenmarkt, derzeit haben wir in Europa noch 28 Silos. Ob Industrie 4.0 oder Handel 4.0: Gemeint ist stets die Arbeitswelt 4.0. Dabei kristallisieren sich folgende Schwerpunkte heraus:

Cyber Security unter dem Aspekt der grenzüberschreitenden Konnektivität ohne Funklöcher.

  • Wie werden kundenbezogene Daten geschützt (u.a. die Spuren des Konsumverhaltens)
  • Der derzeit stattfindende Ausbau der Netze ist sehr wichtig, da eine schnelle Internetverbindung für den Handel immer wichtiger wird.

Daten sind nicht nur Erkenntnisse. Sondern stets auch Frequenzen.

Detailgenaues Wissen über das, was der Kunde benötigt:

Für den Januar ist ein Workshop zur Data Economy Infrastruktur vorgesehen mit dem Inhalt: Wem gehören die Daten? Dafür wird ggf. ein eigenes BGB benötigt. Die digitale Transformation ist nicht nur Evolution, sondern auch Revolution, dafür müssen Leitplanken vom Gesetzgeber geschaffen werden.

 Fazit: Digitalisierung ist nicht aufhaltbar, jedoch gestaltbar.

Die Marktmacht großer Online-Plattformen und wie man ihr konstruktiv begegnet.

Die derzeit großen Player sind außerhalb Europas zu finden, das macht die Gesetzgebung schwierig. Ein entscheidender Punkt: fairer Wettbewerb, davon ein Aspekt: die sich erhebenden steuerrechtlichen Fragen. Der Gesetzgeber geht der Fragestellung nach, wie Großkonzerne kontrolliert werden sollen. Es gibt viele unterschiedliche Daten, eine einheitliche Regelung ist daher schwierig.

Einzelhandel bedeutet nicht ´einzeln handeln´.

Aber wem gehören die Daten?

Die Krux: Der Nutzer gibt Daten über Onlineplattformen an Werbetreibende weiter. Das in einen einheitlichen europäischen Rechtsrahmen zu integrieren ist schwierig.

Zudem muss der Einzelhändler die Verträge der großen Plattformen des virtuellen Marktplatzes annehmen oder bleibt außen vor. Ein wirksames Mittel, um diesen großen Playern Einheit zu gebieten, ist die Bildung von Genossenschaften. So ein Verbund kann gegenüber den großen Konzernen gleichwertig sein.

All in One statt Alleingang – Der Logistiksektor denkt um.

Der Logistiksektor wird sich großflächig umgestalten, vom reinen Transporteur hin zum Händler. Die Erschließung direkt zum Kunden ist weitestgehend abgeschlossen, nun gilt es, den Kunden vollumfänglich zu bedienen. Somit werden bereits heute diverse Produkte unter dem eigenen Brand produziert und schließlich nach dem Klick auf den BESTELL-Button via Same Day Delivery geliefert. 

Ach ja, Same Day Delivery, das war gestern, Sofortness ist der nächste Schritt: Die Ware ist innerhalb von 2 Stunden zu Hause.

Nach dem Self-Check-out hat der Kunde die Wahl. Nimmt er den gesamten Einkauf gleich mit nach Hause, dann verstauen Einkaufshilfen Mineralwasser, Konserven und andere Produkte aus dem Nicht-Frischebereich bereits im Kofferraum. Ist er ohne Auto unterwegs, kann er sich für die Heimlieferung entscheiden. Über diverse Gebinde werden die Artikel dann zusammengeführt und noch am gleichen Tag mit einer Flotte geliefert. Auch terminierte Lieferung sowie ein Zusammenführen mit den Einkäufen von Familienmitgliedern in anderen Zweigstellen ist auf Wunsch möglich.

Phase 1 ist vorbei, der stationäre Handel reagierte mit Abwehr, dieses war eine brachiale Phase, während dieser Zeit fanden viele gerichtliche Auseinandersetzungen statt. Der Verbraucher will nur eins: das Beste aus beiden Welten, online & offline.

Heute erleben wir Phase 2.

Koexistenz, vertikale Strukturen: Viele Hersteller gehen heute direkt an den Kunden.

Es wurde an das Thema Ladenschlussgesetz aus den 80er Jahren erinnert, regulatorisch ist zu bedenken: Die Ladenöffnungszeiten sind gegenüber dem Onlinehandel ein Wettbewerbsnachteil: 40 % der Online Geschäfte passieren am Feierabend und am Wochenende. Der Kunde gibt seine Kaufwünsche vor. Doch welche Bedürfnisse hat er und wie können wir diese Wünsche erfüllen, möglichst noch, bevor er sich ihrer bewusst wird?

Fazit: Das was zum Thema Digitalisierung in den kommenden Jahren vor uns liegt, ist Chefsache, nicht die der IT-Leiter: Zuerst muss stets die Strategie des Unternehmens feststehen.