Einkauf im Bau

Einkauf im Ladenbau, Möbelbau, Messebau und ganz normalen Bau ist ein bisschen wie Zaubern – nur mit mehr Excel-Tabellen und weniger Glitter. Es geht nicht nur darum, die besten Preise und Konditionen herauszukitzeln, sondern auch darum, möglichst viel zu standardisieren. Denn was der Einkauf verzapft, landet später direkt in Beständen, Werkstätten, Produktionen – und manchmal auch in den Nerven der Kolleginnen und Kollegen. Und weil das alles noch nicht spannend genug ist, wird obendrein munter international koordiniert. Weltreise inklusive – zumindest per E-Mail.

Im Einkauf selbst gibt’s zwei große Zauberdisziplinen:
Operativer Einkauf – hier wird alles beschafft, was gebraucht wird: Materialien, Dienstleistungen, eventuell auch der Seelenfrieden der Projektleiter.
Strategischer Einkauf – hier geht’s ums große Ganze: passende Lieferanten finden, Konditionen verhandeln, Verträge jonglieren und Lieferanten unter die Lupe nehmen – quasi Lieferantenaudits als Speed-Dating in Sicherheitswesten.

Strategischer Einkauf


  • Planung und Steuerung der jeweiligen Produktgruppenbezogenen Materialkostenentwicklung
  • Durchführung einer nationalen/internationalen Beschaffungsmarktforschung
  • Analyse des Einkaufsverhaltens der jeweiligen Marktbegleiter (Wettbewerber)
  • Festlegung der Produktruppenbezogenen Lieferantenanzahl
  • Definition der Vergabestrategien
  • Standardisierung (Vereinheitlichung von Bauteilen) zur Volumenbündelung
  • Findung neuer Lieferanten auf nationaler/internationaler Ebene
  • Planung, Durchführung und Dokumentation  von Lieferantenaudits zur Lieferantenbewertung
  • Verhandlung von Preisen und Zahlungsbedingungen mit bestehenden und neuen Lieferanten

Operativer Einkauf

  • Sicherstellung und Durchführung einer effektiven Einkaufstätigkeit, Bearbeitung von Anfragen, Führen von regelmäßigen Preis-/Bonusverhandlungen mit bestehenden Lieferanten
  • Sicherstellung der Disposition, Beschaffung und Lagerung aller notwendigen Roh-/Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren unter Termin- und Kostengesichtspunkten
  • Sicherstellung einer termingerechten und taggenauen Bearbeitung der die Bereiche Einkauf betreffenden Geschäftsvorgänge/Stammdaten im vor Ort eingesetzten ERP-System
  • Führen von Einkaufsstatistiken, sowie Durchführung von Lieferantenbeurteilungen und Vergleiche unter Qualitäts- und Kostengesichtspunkten

Was beschafft wird

Je nachdem, wie edel, ausgefallen oder „bitte nicht wieder so“ eine Einrichtung werden soll, hat der Einkauf im Ladenbau, Möbelbau, Messebau, Bau und Hochbau ordentlich zu tun. Er besorgt alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist: angefangen bei Rohmaterialien wie Spanplatten, Kanten, Schichtstoffen, über Verbrauchsmaterialien wie Leim, Schrauben und all das Zeug, das immer genau dann leer ist, wenn man es dringend braucht.

Dazu kommen Komponenten aus Glas, Metall und Kunststoff, und weil es nie langweilig werden darf, stehen auch noch Investitionen in Maschinen und Anlagen an – je komplexer, desto größer die Chance, dass jemand fragt: „Muss das wirklich so teuer sein?“. Werkzeuge? Natürlich. Dienstleistungen für Produktion, Reinigung und Wartung? Mit im Paket. Transporte, Montagen und „Bitte einmal alles auf die Baustelle liefern, aber gestern“ gehören ebenso dazu.

Und als wäre das nicht genug, kümmert sich der Einkauf auch noch um komplette Einrichtungspakete und – jetzt mit Hochbau-Bonus – die ganze Palette an Bauleistungen: von Elektrotechnik über Klima- und Lüftungsanlagen bis hin zu hochbaurelevanten Materialien wie Beton, Armierungsstahl, Mauerwerk, Dämmstoffe, Holz- und Metallkonstruktionen. Kurz gesagt: Wenn es gebaut, verschraubt, verklebt, gegossen, montiert oder irgendwie hochgezogen werden soll – der Einkauf hat es organisiert.

Zusammenfassend

Der Einkauf in Ladenbau, Messebau, Möbelbau und Hochbau ist längst ein echter Supply-Chain-Stratege – fein säuberlich aufgeteilt in Beschaffung, Planung und Disposition, damit Projekte nicht nur fertig werden, sondern auch ohne nervliche Totalausfälle. Und damit selbst komplexe Vorhaben reibungslos über die Bühne gehen, braucht es kompetente Zulieferer, die als echte Partner in die gesamte Fertigungskette eingebunden werden – vom Möbelbauteil bis zum Hochbau-Betonklotz.

Diese Fachbetriebe sind die heimlichen Helden im Hintergrund: Sie liefern individuelle Produktlösungen, schieben Bauteile „just in time“ an ihren Bestimmungsort (oft früher als manche E-Mails ankommen), und sie kennen jedes Material so gut, als hätten sie eine persönliche Beziehung dazu. Egal ob innovative Oberflächen für den Ladenbau, robuste Komponenten für den Möbelbau, Spezialprofile für den Messebau oder hochbaurelevante Baustoffe wie Beton, Stahl oder Dämmung – das Sortiment ist heute so vielfältig, dass es nicht nur zuverlässig funktioniert, sondern obendrein neue Design- und Technikträume möglich macht.

Kein Wunder also, dass die Lieferanten eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Unternehmensziele spielen. Sie bringen Fachwissen, Erfahrung und Mut zu Innovationen mit – und helfen dabei, Produkte, Technologien und Prozesse zu entwickeln, die so zukunftsweisend sind, dass man manchmal fast vergisst, in welcher Gegenwart man gerade arbeitet.

4 Kernfragen an den Einkäufer:


  • Kennen Sie die Beschaffungsmärkte Ihrer Lieferanten?
  • Ist ihnen die Material/Einkaufsstruktur ihrer wichtigsten Lieferanten bekannt?
  • Wissen Sie, wie ihre Lieferanten die VKP (ihre EK- Preise) kalkuliert?
  • Kennen Sie die Kostenstruktur ihrer Lieferanten?

Aussagen zur Einkaufsphilosophie

„Eine Sache ist genau das wert, was der Käufer dafür zu zahlen bereit ist.“

„Wenn die Kosten ihrer Lieferanten sinken, dann müssen auch Ihre Einkaufspreise sinken.“

„Keiner ist so reich, sich immer das Billigste leisten zu können!“